Fachkräftemangel, hohe Energiepreise, wachsende Anforderungen an nachhaltiges Handeln: Die Herausforderungen der Logistikbranche sind komplex und akut. Logistik ist in Deutschland mit einem Gesamtumsatz von rund 319 Milliarden Euro im Jahr 2022 der drittgrößte Wirtschaftsbereich nach der Automobilindustrie und dem Handel. 70.000 deutsche Unternehmen mit insgesamt mehr als drei Millionen Beschäftigten agieren im Bereich der logistischen Dienstleistungen. Deutschland ist international Spitzenreiter in Infrastrukturqualität und Logistiktechnologie. Wie behauptet die deutsche Logistik diese starke Position angesichts der aktuellen Problemlage?
Die wichtigsten Trends der Logistik-Branche
Ob Planung, Versand, Transit, Verfolgung oder Auslieferung: Für Experten zählen eine umfassende Digitalisierung und die Automatisierung logistischer Prozesse angesichts des Fachkräftemangels zu den wichtigsten Trends der kommenden Jahre. Die Vernetzung der Lieferketten und die auf Künstlicher Intelligenz basierende Automatisierung werden wegweisend für die Zukunft von Logistikunternehmen sein. Digital vernetzte Lieferketten werden zu Liefernetzwerken und ermöglichen es Unternehmen, agil auf Herausforderungen wie Lieferengpässe zu reagieren und die Zusammenarbeit zwischen Logistikdienstleistern und Spediteuren zu verbessern. Ebenso entscheidend ist, dass Unternehmen Omnichannel-Strategien entwickeln, um ihre Kundschaft auf allen und gut vernetzten Kanälen abzuholen.
Fachkräfte in der Logistik dringend gesucht
Allein der Mangel an Arbeitskräften ist eine Herausforderung. Sie beschränkt sich längst nicht auf die Suche nach LKW-Fahrern. Viele Logistikunternehmen suchen händeringend nach Fachkräften im IT-Bereich. Neben der Bewegung von Gütern machen die Planung, Steuerung und Umsetzung von Transporten rund die Hälfte aller logistischen Leistungen aus und sind damit ebenfalls ein erheblicher Kostenfaktor. Verbände fordern bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und mehr Aufwand im Recruiting. Das Thema Mitarbeiterzufriedenheit wird immer wichtiger.
Intelligente Automatisierung ist die Lösung
Doch diese Maßnahmen alleine werden nicht reichen, um eine Spitzenposition in der internationalen Logistik zu behaupten. Ebenso wichtig ist es jetzt, die gesamten logistischen Prozesse zu analysieren und intelligente Automatisierung von der ersten Kundenanfrage bis zur Auslieferung der Waren zu denken.
Zu viel Aufwand für Routineanfragen
Ob Kostenvoranschläge, Auftragsbuchung, Rechnungsstellung oder Rückfragen zum Lieferstatus: Im Service von Logistikunternehmen nimmt die Flut eingehender Nachrichten und Anfragen stetig zu. Kundenservice-Teams sind gefordert, immer mehr Anfragen in einer immer kürzeren Zeitspanne zu bearbeiten. Sie recherchieren lange und viel – ob nach Frachtbriefen, Konto-, Lieferschein- und Rechnungsnummern oder Kundendaten - und verlieren wertvolle Zeit, weil sie permanent die Anwendungen wechseln müssen.
Antwort auf die Frage nach Zahlungsstatus: Automatisieren!
Einer unserer namhaften Kunden aus der Logistikbranche erhält täglich tausende Anfragen nach dem Zahlungsstatus der Spediteure. Bevor dieses Unternehmen seine Prozesse automatisierte, musste der Kundenservice jede E-Mail einzeln sichten und sie manuell an die zuständigen Personen weiterleiten. Diese mussten den Zahlungsstatus im Transportmanagementsystem (TMS) abfragen, das Ergebnis in eine E-Mail übertragen und die Informationen an den Spediteur senden.
Anfrage nach Kostenvoranschlag: Automatisieren!
Ein weiterer Kunde aus der Logistik erhält täglich eine große Menge an Anfragen nach Kostenvoranschlägen für den Transport von Produkten. Auch dieser Prozess ist mit einem hohen Aufwand verbunden, fehleranfällig und ermüdend, wenn er manuell durchgeführt wird. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kundenservice sichten jede einzelne E-Mail, prüfen, ob alle relevanten Daten enthalten sind, um einen Kostenvoranschlag zu erstellen und übertragen die Daten händisch von einer Anwendung in die nächste.
Silos bremsen die Effizienz und treiben die Kosten
ERP-Silos gehören zu den größten Kostenfallen im Service und der Verwaltung. KMU arbeiten mit zwei bis drei verschiedenen Systemen, Konzerne mit bis zu 20 verschiedenen Systemen. Ein solches Nebeneinander von nicht vernetzten Systemen
- blockiert reibungslose Abläufe,
- bremst Informationsflüsse,
- mindert die Reaktionsgeschwindigkeit im Service,
- führt zu mehr Fehlern,
- verursacht hohe IT-Kosten für Schnittstellen, Wartung und Upgrades,
- verärgert Kunden,
- ermüdet Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Beide oben erwähnten Logistik-Unternehmen haben sich entschieden, ihre Silos aufzubrechen und in KI-gestützte Software zu investieren. Alle Fakten finden Sie hier in der Case Study.
Einen speziellen Use Case aus der Logistik haben wir in folgendem Video zusammengestellt:
Automatisierung beginnt im Service
Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) hilft Logistikunternehmen, zahlreiche Prozesse in der Abwicklung logistischer Abläufe teilweise oder komplett zu automatisieren. KI bearbeitet sowohl Kostenvoranschläge als auch Zahlungsanforderungen automatisiert und leitet sie an die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter. Die Software interagiert über Schnittstellen mit bestehenden Anwendungen und ruft auf diese Weise erforderliche Daten ab oder ergänzt sie in den entsprechenden Anwendungen. Aus Standard-Kundendialogen mit Auftraggebern und Partnern werden automatisierte Workflows, in die der Kundenservice nur noch partiell oder abschließend eingreifen muss.
KI standardisiert Aufgaben im Service
Konkret bedeutet das: KI-gestützte Software erkennt den Inhalt einer E-Mail und validiert relevante Daten. Sie ruft alle notwendigen Informationen wie die Rechnungsnummer, die Frachtbrief- oder Kontonummer ab und sendet diese Daten an nachgelagerte Systeme wie das Transportmanagementsystem (TMS). Auf Basis einer Anfrage und der eingefügten Daten stellt KI-Software anschließend eine passende Antwort zusammen und leitet sie an die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service weiter. Ein solcher Prozess kann ganz ohne menschliche Einwirkung erfolgen oder der Kundenservice ergänzt fehlende Informationen.
Reibungslose Prozesse im Service durch intelligente Software
Über eine cloudbasierte Servicedesk-Software wie Owldesk von ThinkOwl gewinnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Überblick über alle offenen Anfragen sowie die gesamte Kundenhistorie jedes einzelnen Kunden. Sie rufen diese Informationen über einen Klick auf und verwalten viele Prozesse – wie Kostenvoranschläge, Statusanfragen und Frachtbriefe nahezu in Echtzeit. KI liefert nicht nur Antwortvorschläge, sondern erkennt auch wichtige Fristen. Die Schnelligkeit und Präzision der intelligenten Algorithmen versetzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Service in die Lage, immer auf Grundlage aktueller Informationen zu entscheiden.
Deutliche Effizienzsteigerung mit KI
- KI minimiert Fehler um 95 Prozent.
- KI reduziert den Arbeitsaufwand im Service um 60 Prozent.
- Im Service können bis zu 30 Prozent mehr Anfragen bearbeitet werden.
- Der Wechsel zwischen Anwendungen entfällt.
- KI sorgt für kürzere Bearbeitungszeiten
- und verbessert die Reaktionsgeschwindigkeit.
FAZIT: In der europäischen Logistikbranche nehmen deutsche Logistiker eine Spitzenposition ein. Doch der Fachkräftemangel, steigende Preise und hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit stellen die Branche vor große Herausforderungen. Experten empfehlen eine umfassende Digitalisierung und Automatisierung entlang der gesamten Lieferkette. Intelligente Automatisierung beginnt da, wo der erste Kontakt zum Kunden entsteht – im Kundenservice. Vernetzte Prozesse und Omnichannel-Denken sind hier genauso entscheidend wie in der Logistiktechnologie.